Die Medizinische Klinik I verfügt über eine zehn Betten umfassende »Chest-Pain-Unit« (Herzüberwachungsstation). Es handelt sich dabei um eine Überwachungsstation, auf welcher Patienten mit akuten Herzerkrankungen umfassend diagnostiziert und behandelt werden können. Mittels Monitoren kann EKG, Blutdruck und Atemtätigkeit lückenlos aufgezeichnet werden. Die EKG-Aufzeichnung und bettseitig durchgeführte Ultraschalldiagnostik des Herzens ermöglichen eine rasche Diagnosestellung.
Spezialisierte Ärzte mit besonderer Expertise auf dem Gebiet kardiologischer Erkrankungen sowie speziell geschulte Mitarbeiter der Pflege ermöglichen eine optimale Betreuung des Patienten. Zusätzlich ist auf dieser Station eine Nachsorge und Überwachung von Patienten nach komplexen katheterinterventionellen Eingriffen möglich.
Seit 2020 ist unsere Herzüberwachungseinheit (Station A5.2) "zertifizierte Chest Pain Unit" nach Anforderungen der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie.
Eine unklare Bewusstseinsstörung (Synkope) kann durch Herzrhythmusstörungen verursacht sein. Da diese in vielen Fällen nur sporadisch auftreten, werden sie in einem Langzeit-EKG häufig nicht erfasst.
Mittels eines sogenannten »Eventrecorders« kann der Herzrhythmus kontinuierlich über mehr als 30 Monate aufgezeichnet werden. Das aufgezeichnete EKG wird über ein Programmiergerät ausgelesen. Ein solcher Eventrecorder wird in lokaler Betäubung im Bereich des Brustkorbes linksseitig unter die Haut implantiert.
Die Versorgung von Patienten mit akutem oder drohendem Herzinfarkt stellt einen Schwerpunkt der Tätigkeit im Herzkatheterlabor dar. Über eine sehr enge Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst kann das Herzkatheterteam über ein Notfalltelefon durch den erstversorgenden Notarzt frühzeitig alarmiert werden, so dass eine unmittelbare Einlieferung in das Herzkatheterlabor mit unverzüglicher Kathetertherapie möglich ist.
Im Falle eines Kreislaufschocks und bei drohendem Herzversagen kann darüber hinaus durch eine »intraaortale Ballonpumpe« (IABP) eine zusätzliche Kreislaufunterstützung erfolgen. Die weitere Behandlung der Patienten erfolgt auf der Intensivstation.
In unserem Herzkatheterlabor werden sowohl diagnostische Untersuchungen (Rechts- und Linksherzkatheteruntersuchung, Koronarangiographie, Myokardbiopsie etc.) als auch interventionelle Behandlungsverfahren (Ballonkatheter, Stent etc.) durchgeführt. Die Koronarangiographie dient der Darstellung von Veränderungen der Herzkranzgefäße, sie bildet die Entscheidungsgrundlage über die weitere Therapie.
Dabei kommt der Aufdehnung verengter bzw. Wiedereröffnung verschlossener Herzkranzgefäße entscheidende Bedeutung zu. In den meisten Fällen wird hierbei routinemäßig heute auch eine Implantation von Gefäßstützen (Stents) vorgenommen.
Seit 2020 ist unsere Herzüberwachungseinheit (Station A5.2) "zertifizierte Chest Pain Unit" nach Anforderungen der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie.
Die Herzschrittmachertherapie ist ein seit langem etabliertes Behandlungsverfahren. In Zusammenarbeit mit der Chirurgie I der Main-Kinzig-Kliniken, werden die entsprechenden Eingriffe durchgeführt. In Abhängigkeit vom zugrunde liegenden Krankheitsbild erfolgt die Auswahl des Systems (1-, 2- oder 3-Kammer-Herzschrittmacher). »Tachykarde Herzrhythmusstörungen« (zu schneller Herzschlag) können die Implantation eines Defibrillators erforderlich machen, dies dient zur Senkung des Risikos eines plötzlichen Herztodes. Diese Eingriffe werden in der Regel am vollnarkotisierten Patienten vergenommen, auch hier in Kooperation mit der Chirurgischen Klinik I.
Bei der kernspintomographischen Untersuchung des Herzens wird in einem speziellen Apparat unter Einsatz starker elektromagnetischer Felder eine Abbildung des Herzens und der großen Gefäße in Schnittbildern ermöglicht. Viele Erkrankungen des Herzmuskels, der Herzklappen und der Hauptschlagader (»Aorta«) können hierdurch diagnostiziert werden.
Die Untersuchung stellt in vielen Fällen eine Ergänzung zu anderen Methoden der Herz- und Gefäßdiagnostik dar. In unserer Klinik führen wir das Kardio-MR in Kooperation mit Spezialisten unserer Medizinischen Klinik I und der radiologischen Abteilung durch. Ein Vorteil der Methode liegt im Verzicht auf Röntgenstrahlung und jodhaltige Kontrastmittel.