Gastroenterologie
Die Gastroenterologie umfasst die Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des gesamten Verdauungstraktes. Dies beinhaltet Erkrankungen des Magen-Darmtraktes, der Leber, der Gallenwege und Gallenblase sowie der Bauchspeicheldrüse.
Die stationäre Versorgung gastroenterologischer Patienten erfolgt interdisziplinär auf der sogenannten »Viszeralstation« (»Bauchstation«) zusammen mit der Chirurgischen Klinik I und der gastroenterologischen Facharztpraxis unter der Leitung von Dr. Alexander Müller.
Patienten mit Beschwerden des Magen-Darmtraktes, die einer stationären Diagnostik und Therapie bedürfen, werden auf dieser Station konzentriert. Es erfolgt eine tägliche gemeinsame Visite von Gastroenterologen und Viszeralchirurgen, die das weitere diagnostische und therapeutische Vorgehen festlegen. Durch diese fachübergreifende Herangehensweise wird eine optimale Behandlung der Patienten ermöglicht.
Magen- und Darmspiegelungen, die sogenannte »Endoskopie« (»ins Innere schauen«), spielen hierbei eine zentrale Rolle. Hierzu wurde Anfang 2008 eine komplett neue Endoskopieabteilung mit insgesamt vier Untersuchungsräumen eingerichtet, die gemeinsam mit der gastroenterologischen Facharztpraxis betrieben wird. Den Großteil der Endoskopien machen Magen- und Darmspiegelungen aus. Neben der Möglichkeit die Schleimhaut sehr genau zu inspizieren, können Gewebsproben entnommen, Blutungen gestillt sowie Polypen, die häufig Krebsvorstufen darstellen, entfernt werden.
Auch aufwendige Interventionen wie die Implantation von Stents (»Röhrchen«) und Dilatationen (»Aufweitungen«) im Magen-Darmtrakt werden durchgeführt. Durch ein kombiniertes Verfahren aus Endoskopie und Röntgen gelingt die Darstellung der Gallenwege (»ERCP«). Mit diesem Verfahren können z.B. Steine im Gallengang endoskopisch sicher und für den Patienten schonend, entfernt werden.
Für ganz spezielle Fragestellungen, wie etwa bei unklaren Blutungen aus dem Magen-Darmtrakt, besteht die Möglichkeit der Untersuchung mittels einer Videokapsel. Auch die endoskopische Anlage von Ernährungssonden (»PEG«) sowie Leberpunktionen gehören zum diagnostischen und therapeutischen Spektrum.
Jährlich führen wir über 6.000 Endoskopien durch. Eine 24-Stunden-Notfallbereitschaft ermöglicht jederzeit die endoskopische Stillung akuter Blutungen aus dem Magen-Darmtrakt. Zusätzlich wurde 2008 zur Optimierung der Behandlung von Patienten mit Darmkrebs das Darmzentrum Gelnhausen gegründet, welches von der Deutschen Krebsgesellschaft einmal jährlich zertifiziert wird. Durch Einbindung aller an der Therapie beteiligten Disziplinen wie etwa Chirurgen, Gastroenterologen, Onkologen, Pathologen, Radiologen etc. wird auf höchstem Niveau eine nach Leitlinien orientierte Diagnostik und Therapie garantiert.