Gutartige Prostatavergrößerung
Die gutartige Prostatavergrößerung (Benigne Prostatahyperplasie, BPH) ist eine sehr häufige Erkrankung des Mannes über 70. Bedingt durch eine hormonelle Umstellung kommt es zu einem Wachstum der Vorsteherdrüse. Da diese Drüse die Harnröhre oberhalb des Schließmuskels umfasst, kann eine solche Vergrößerung dazu führen, dass das Wasserlassen mehr und mehr behindert wird. Im extremen Fall kann es zu einer totalen Harnsperre kommen. Schmerzen, Inkontinenz und dauerhafte Schädigung der Nieren sind dann die Folge.
Alle Männer ab 45 Jahren sollten daher regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen bei einem Urologen durchführen lassen. Diese dienen zur Früherkennung eines Prostata-, Blasen- oder Nierenkrebses, ebenso wie zur regelmäßigen Kontrolle der Blasenfunktion.
Frühe Symptome einer beginnenden Prostatavergrößerung sind: verzögerter Beginn des Harnflusses, verlängerte Zeit des Wasserlassens und Nachträufeln. Später kommen Symptome wie häufiges Wasserlassen, nächtliches Wasserlassen, Dranggefühl und Restharngefühl hinzu. Diese Symptome können über einen Fragebogen bewertet werden.
Wenn der Urologe eine beginnende Prostatavergrößerung feststellt, so wird er diese zunächst medikamentös behandeln. Hierzu steht eine große Vielzahl von Medikamenten zur Verfügung.
Wenn sich allerdings die Blasenfunktion durch Medikamente nicht nachhaltig bessern lässt, ist der Zeitpunkt gekommen, die Prostata zu operieren.
Drei verschiedene Methoden verdienen hier besondere Beachtung.
- Transurethrale Elektroresektion der Prostata (TURP): Dieses Verfahren stellt den goldenen Standard der Therapie der gutartigen Prostatavergrößerung dar. Der Eingriff wird stets in Narkose durchgeführt. Der Operateur zerschneidet die Prostata mit Hilfe eines speziellen Endoskopes in kleine Späne. Diese werden ausgespült und es wird für einige Tage ein Katheter in die Blase eingelegt. Die Nebenwirkungsrate des Eingriffes ist gering und das Wasserlassen kommt nach Entfernung des Katheters sehr rasch wieder in Gang.
- Schnittoperation: Ist eine Prostata sehr groß gewachsen, so wird sie eher offen durch einen Bauchschnitt operiert. Auch bei diesem Verfahren wird die Prostata »ausgeschält« – das Gewebe der Prostatakapsel bleibt dabei unberührt. Genau wie bei der Prostataresektion wird bei der offenen Operation zunächst ein Katheter eingelegt, der wenige Tage später entfernt werden kann.
- Laservaporisation: Das Prostatagewebe wird vom Laser regelrecht »verdampft«. Allerdings ist der Gewebeabtrag nicht so vollständig wie bei der TURP oder der Schnittoperation und es steht bei der Laserbehandlung auch kein Gewebe zur histologischen Untersuchung zur Verfügung.