Behandlung von Gefäßengstellen und -verschlüssen (paVK)
Was bedeutet paVK?
PAVK steht für "periphere arterielle Verschlusskrankheit", auch bekannt als "Schaufensterkrankheit". Es handelt sich um eine Erkrankung der Arterien, bei der es zu einer Verengung oder Verstopfung der Arterien in den Beinen kommt. Dies führt dazu, dass das Blut nicht mehr richtig durch die Arterien fließen kann, was zu Symptomen wie Schmerzen, Krämpfen, Schwächegefühl und Taubheit in den Beinen führen kann.
Wie werden Gefäßengstellen und -verschlüssen bei paVK diagnostiziert?
Die periphere arterielle Verschlusskrankheit (paVK) wird in der Regel durch eine Kombination von klinischen Symptomen und speziellen diagnostischen Verfahren diagnostiziert. Hierzu wird zunächst eine Anamnese und körperliche Untersuchung durchgeführt und der sogenannte Ankle-Brachial-Index (ABI) bestimmt. Letzteres ist ein nicht-invasives Verfahren, bei dem der Blutdruck an Armen und Beinen gemessen wird, um zu überprüfen, ob es Unterschiede gibt. Ein niedrigerer Wert in den Beinen kann ein Hinweis auf eine paVK sein.
Anschließend erfolgt bei weiterem Verdacht auf eine Durchblutungsstörung in den Becken- oder Beingefäßen in der Regel eine Ultraschalluntersuchung mit Messung des Blutflusses in den Arterien (Doppler-Sonographie).
Bei unklaren oder komplexen Befunden kann daraufhin eine weitere bildgebende Darstellung der Becken- und Beingefäße mittels CT- oder MRT-Angiographie erfolgen, um die optimale weitere Therapie planen zu können.
Wie kann die paVK behandelt werden?
Die Behandlung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK) hängt von der Schwere der Erkrankung und den individuellen Bedürfnissen des Patienten ab. Im frühen Stadium helfen meist bereits Änderungen des Lebensstils wie bspw. regelmäßige körperliche Aktivität und das Rauchen aufzugeben. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Medikamenten, die bei PAVK eingesetzt werden können, um die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.
Bei ausgeprägteren Engstellen oder Gefäßverschlüssen kann es dann erforderlich sein, diese zu beheben. Hierzu kommen heutzutage sehr häufig minimal-invasive interventionelle Verfahren wie Angioplastie (Ballondilatation), Stentimplantation und Atherektomie zum Einsatz. In besonders schweren Fällen kann eine Operation notwendig sein, um die blockierten oder verengten Arterien zu reparieren oder zu ersetzen. Die häufigste chirurgische Methode ist die Bypass-Operation, bei der eine Umleitung um die blockierte Arterie herum geschaffen wird.
Um eine für jeden Patienten optimale Behandlung zu gewährleisten, arbeiten wir eng mit der Abteilung für Gefäßchirurgie zusammen.
Wie läuft eine interventionelle Behandlung von Gefäßengstellen und –verschlüssen in den Becken- und Beingefäßen ab?
Eine interventionelle Behandlung von Gefäßengstellen und -verschlüssen in den Becken- und Beingefäßen wird auch als endovaskuläre Therapie bezeichnet. Sie erfolgt in der Regel unter örtlicher Betäubung und erfordert nur einen kleinen Eingriff, welcher wie folgt abläuft:
1. Vorbereitung: Der/die Patient/in wird auf eine spezielle Liege positioniert und mit sterilen Tüchern abgedeckt. Es wird eine örtliche Betäubung in der Leiste durchgeführt, um anschließend in diesem Bereich die Leistenarterie punktieren zu können.
2. Katheterisierung: Über eine Punktion wird ein dünner Katheter in die Leistenarterie eingeführt und unter Röntgenkontrolle in das betroffene Gefäß geleitet. Dabei wird Kontrastmittel injiziert, um das betroffene Gefäß sichtbar zu machen.
3. Ballondilatation (Angioplastie): Ist die Engstelle oder der Verschluss lokalisiert, wird ein Ballonkatheter über einen Führungsdraht in das betroffene Gefäß vorgeschoben. Durch Aufblasen des Ballons wird die Engstelle erweitert oder der Verschluss aufgebrochen.
4. Stentimplantation: Ist die Engstelle sehr verkalkt oder besonders schwer aufzudehnen, kann es notwendig sein dass ein Stent implantiert wird. Ein Stent ist ein kleines Gitter, das in das betroffene Gefäß eingesetzt wird und dabei hilft, dass es dauerhaft offen bleibt.
5. Abschluss: Nach Abschluss der Behandlung wird der Katheter entfernt und die Punktionsstelle abgedrückt, um Blutungen zu verhindern. Anschließend wird ein Druckverband über der Punktionsstelle angelegt und der/die Patient/in für einige Stunden liegen bleiben, um eine Nachblutung zu vermeiden.
Der Eingriff dauert in der Regel zwischen 45 und 120 Minuten, je nach Komplexität der Engstellen oder des Verschlusses. Häufig können die Patienten/Patientinnen bereits einen oder zwei Tage nach dem Eingriff das Krankenhaus wieder verlassen.
Wo kann ich mich zu einer Behandlung von Gefäßengstellen in den Becken- oder Beingefäßen beraten lassen?
Die erste Anlaufstelle für Patienten mit Gefäßerkrankungen der Becken- und Beingefäße ist die Gefäßsprechstunde der Klinik für Gefäßchirurgie. Hier werden zunächst alle relevanten Befunde erhoben, welche anschließend interdisziplinär diskutiert werden um die individuell beste Therapieoption zu finden.
Terminvereinbarung unter Tel. 06051 87-2290