Herz-CT (Kardio-CT)
Wozu dient eine Herz-CT-Untersuchung?
Eine Herz-CT-Untersuchung, auch bekannt als Kardio-CT oder CT Koronarangiographie, ist ein bildgebendes Verfahren, bei dem das Herz und die den Herzmuskel versorgenden Herzkranzgefäße (Koronarien) untersucht werden.
Eine Herz-CT-Untersuchung dient der Diagnostik von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, insbesondere der sogenannten koronaren Herzerkrankung (KHK), bei der durch Verkalkungen oder Plaques therapierelevante Engstellen in den Gefäßen entstehen können. Mithilfe eines Kardio-CTs kann also festgestellt werden, ob es eine Verengung oder Blockade der Koronararterien gibt, die zu einer mangelnden Durchblutung des Herzens führen kann. Diese Informationen können wichtig sein, um die richtige Behandlung zu planen und das Risiko von Herzinfarkten und anderen Herzerkrankungen abschätzen zu können.
Wann sollte eine Herz-CT-Untersuchung durchgeführt werden?
Gemäß der aktuellen Empfehlung der europäischen Gesellschaft für Kardiologie empfiehlt sich die Herz-CT Untersuchung insbesondere für Patienten/innen mit einem niedrigen bis mittleren Risiko für das Vorliegen einer koronaren Herzerkrankung. Die Bestimmung des patientenindividuellen Risikos wird dabei in der Regel durch Ihren behandelnden Arzt, basierend auf verschiedenen Faktoren wie Alter, Geschlecht und Symptomen, bestimmt.
Welche alternativen Untersuchungen gibt es?
Es gibt eine Reihe von alternativen Untersuchungen zum Herz-CT, die zur Diagnostik einer koronaren Herzerkrankung eingesetzt werden können, beispielsweise ein Belastungs-EKG (Stress-Test) oder eine Herzkatheteruntersuchung.
Beim Belastungs-EKG wird ein EKG während körperlicher Anstrengung aufgezeichnet, um Veränderungen im Herzrhythmus und Hinweise auf Durchblutungsstörungen des Herzens im EKG zu beobachten. Der Nachteil der Untersuchung liegt darin, dass hiermit nur indirekt über das EKG Zeichen einer Durchblutungsstörung erkannt werden können und die Blutgefäße selbst aber nicht beurteilt werden können.
Bei einer Herzkatheteruntersuchung wird über einen Zugang am Handgelenk oder in der Leiste ein Katheter bis zum Herz vorgeschoben und ein Kontrastmittel in die Koronararterien injiziert, um sie auf Bildern sichtbar zu machen und mögliche Verengungen oder Verstopfungen zu identifizieren. Der Vorteil dieser Untersuchungsmethode liegt darin, dass Engstellen sehr gut zu beurteilen sind und ggf. direkt behandelt werden können. Der Nachteil gegenüber dem Kardio-CT besteht darin, dass die Untersuchung invasiv und damit mit einem gewissen, wenn auch insgesamt niedrigen, Komplikationsrisiko behaftet ist.
Wie läuft eine Herz-CT-Untersuchung ab?
Die Untersuchung wird an unserem 128-Zeilen-Spiral-CT (Siemens Definition Edge) mit einem den aktuellen Qualitätsstandards der deutschen Röntgengesellschaft entsprechendem Untersuchungs-Protokoll durchgeführt. Zunächst wird in aller Regel ein nativer Scan zur Untersuchung auf das Vorliegen von Verkalkungen an den Koronarien durchgeführt. Bei sehr starken Verkalkungen können die Herzkranzgefäße im CT nicht sicher beurteilt werden und die Untersuchung wird bereits an dieser Stelle beendet, um eine unnötige Strahlenbelastung zu vermeiden. Bei starken Verkalkungen ermöglicht nur eine Herzkatheteruntersuchung die ausreichende Beurteilung der Herzkranzgefäße. Bei geringen oder moderaten Verkalkungen folgt auf die Nativ-Untersuchung eine Untersuchung mit Kontrastmittel, durch welches die Herzkranzgefäße sichtbar und beurteilbar werden.
Für die Untersuchung ist ein ruhiger und gleichmäßiger Puls notwendig, ggf. wird Ihnen hierfür ein kurzwirksames Medikament (Betablocker) injiziert um die Herzfrequenz auf ein passendes Maß zu senken. Darüber hinaus verabreichen wir Ihnen während der Untersuchung eine Kapsel mit Nitroglycerin, welches die Herzkranzgefäße erweitert und dadurch die Beurteilbarkeit verbessert.
Die Untersuchung dauert insgesamt ca. 20 Minuten. Direkt im Anschluss an die Untersuchung besprechen wir mit Ihnen gemeinsam Ihren Befund.
Was passiert bei einem auffälligen Befund?
Bei auffälligen Befunden sollten in Rücksprache mit Ihrem behandelnden Arzt bzw. Kardiologen entweder eine entsprechende medikamentöse Therapie oder die weiterführende Abklärung und Behandlung mittels Herzkatheteruntersuchung erfolgen.
Wie bereite ich mich am Besten auf die Untersuchung vor?
Sie sollten 4 Stunden vor der Untersuchung nüchtern bleiben und vor der Untersuchung keinen Kaffee trinken bzw. nicht rauchen. Zudem sollten Sie in den letzten 72 Stunden vor der Untersuchung keine potenzsteigernden Mittel (bspw. Viagra) zu sich nehmen.
Was kostet eine MRT-Untersuchung des Herzens?
Da die Kosten für eine Herz-CT-Untersuchung durch die gesetzliche Krankenversicherung bisher leider nur in Ausnahmefällen übernommen werden, bieten wir die Untersuchung derzeit für Privatpatienten oder Selbstzahler als sogenannte IGeL-Leistung an.