Prostata-MRT
Wozu dient die Prostata-MRT?
Eine MRT-Untersuchung der Prostata dient der Früherkennung von Prostatakrebs. Das Prostatakarzinom ist die häufigste Tumorerkrankung des Mannes in Deutschland und hat nach dem Lungenkarzinom die zweithäufigste Neuerkrankungs- und Sterblichkeitsrate pro Jahr bei Männern. Es hat einen langsamen Krankheitsverlauf, weist eine späte Metastasierung auf und ist im Frühstadium heilbar.
Wann sollte eine MRT-Untersuchung der Prostata durchgeführt werden?
Wenn im Rahmen der üblichen Früherkennungsmaßnahmen auffällige Befunde wie bspw. ein erhöhter PSA-Wert oder ein auffälliger Tastbefund an der Prostata auftreten, ist eine weitere Abklärung notwendig. Dies kann entweder mittels ultraschallgesteuerter, systematischer Gewebeentnahme (Biopsie) aus der Prostata oder mit einer MRT-Untersuchung erfolgen. Aktuelle Studien belegen, dass die Prostata-MRT der systematischen Biopsie in der Früherkennung behandlungswürdiger Prostatatumoren überlegen ist. Daher empfehlen auch die aktuellen Leitlinien zum Prostatakarzinom den frühen Einsatz von MRT-Untersuchungen in der Diagnostik des Prostatakarzinoms.
Wie läuft eine Prostata-MRT-Untersuchung ab?
Die Untersuchung wird an unserem 1,5-Tesla-MRT mit einem den aktuellen Qualitätsstandards der deutschen Röntgengesellschaft entsprechendem Untersuchungs-Protokoll durchgeführt. Die hochauflösende Darstellung der Prostata erfolgt „nicht-invasiv“, d.h. dass ein dem Körper aufliegendes und im MRT integriertes Spulensystem für die Untersuchung ausreicht. Die Untersuchung dauert ca. 40 Minuten. Direkt im Anschluss an die Untersuchung besprechen wir mit Ihnen gemeinsam Ihren Befund.
Was passiert bei einem auffälligen Befund?
Bei auffälligem MRT-Befund kann anschließend eine zielgerichtete Biopsie des entsprechenden Areals, beispielsweise mittels ultraschallgesteuerter Fusionsbiopsie erfolgen. Bei dieser besonderen Art der Probeentnahme wird eine Biopsienadel unter Verwendung von Ultraschall in die Prostata vorgeschoben, und gleichzeitig die zuvor aufgenommenen MRT-Bilder mithilfe einer modernen Software mit den Ultraschallbildern „verschmolzen“ (fusioniert). So kann der auffällige Befund aus der MRT-Untersuchung im Ultraschall sichtbar gemacht und ganz gezielt biopsiert werden.
Wie bereite ich mich am Besten auf die Untersuchung vor?
Sie sollten 4 Stunden vor der Untersuchung nüchtern bleiben und in den 24 Stunden vor der Untersuchung keine blähenden Speisen zu sich nehmen. Direkt vor der Untersuchung gehen Sie bitte noch einmal zur Toilette und entleeren Darm und Blase soweit möglich. Eine bereits erfolgte Prostatabiopsie sollte mindestens 6 Wochen zurückliegen, um falsch-positive Befunde zu vermeiden.
Sofern bei Ihnen keine Kontraindikation vorliegt, werden wir während der Untersuchung das Medikament Buscopan über einen Venenzugang spritzen, welches die Darmbewegungen reduziert und damit Bildverzerrungen vorbeugt. Nach Gabe dieses Medikaments kann Ihr Reaktionsvermögen für 24 Stunden geringfügig eingeschränkt sein, so dass Sie fahruntüchtig sind und keine gefährlichen Tätigkeiten durchführen sollten. Bitte bringen Sie daher eine volljährige Begleitperson mit, die Sie nach der Untersuchung nach Hause fahren/ begleiten kann.
Was kostet eine MRT-Untersuchung der Prostata?
Da die Kosten für eine mpMRT der Prostata durch die gesetzliche Krankenversicherung bisher leider nur in Ausnahmefällen übernommen werden, bieten wir die Untersuchung derzeit für Privatpatienten oder Selbstzahler als sogenannte IGeL-Leistung an.