»Schmerzen lindern durch Hochfrequenzenergie«: Die Nucleoplastie ist eine minimal-invasive Operationstechnik, bei der über eine kleine Kanüle eine bipolare Radiofrequenzsonde in die Bandscheibe eingeführt wird. In der Bandscheibe erfolgt dann eine Coblation des Gewebes (»Schrumpfung«). Bei der Coblation werden Elektrolyte mittels Hochfrequenzenergie in einem leitfähigen Medium (wie z. B. Kochsalzlösung) angeregt, um ein präzise fokussiertes Plasmafeld zu erzeugen. Die aufgeladenen Teilchen im Plasma verfügen über ausreichend Energie, um Molekülverbindungen aufzuspalten und Weichteilgewebe bei niedrigen Temperaturen (40-70° C) abzutragen. Auf diese Weise bleibt die Integrität des umliegenden gesunden Gewebes erhalten. Durch die Coblation wird ein Teil des Nucleusgewebes vorsichtig entfernt und die vorgefallene Bandscheibe dekomprimiert.
Der für die perkutane Bandscheibendekompression ideale Patient zeigt Symptome einer Bandscheibenvorwölbung, dies sind meist Wurzelreizungen, Beschwerden im Sinne einer Bandscheibenvorwölbung, fehlgeschlagene konservative Behandlung, Bandscheibenhöhe > 50 %. Auch »axiale Symptome« wegen einer Bandscheibenvorwölbung können behandelt werden bei einer positiven Diskographie mit konkordanten Schmerzen, einer Bandscheibenhöhe > 75 % und einer fehlgeschlagenen konservativen Behandlung. Nicht angewendet werden sollte es bei einer Wirbelsäulenfraktur oder einem Wirbelsäulentumor, einem herausgelösten Bandscheibenvorfall, einem vollständigen Einriss des Bandscheibenrings und bei einer mäßigen bis starken Spinalstenose.