Bei bestimmten Patienten kann eine Stabilisations-Operation notwendig werden. Unterscheiden muss man hier in der Praxis zwischen zwei Krankheitsgruppen: Patienten mit reinem Rückenschmerz durch eine Instabilität der Wirbelsäule und Patienten mit einer Wirbelkanalverengung (Spinalkanalstenose) bei begleitender Instabilität der Wirbelsäule. Bei alleinigen Rückenschmerzen sollten diese Operationsmethoden jedoch sehr sorgfältig eingesetzt werden und im Vorfeld eine sehr gründliche Abklärung erfolgen, um das Risiko einer erfolglosen »Versteifungs-Operation« zu verhindern.
Verschiedene komplexe Operationsmethoden stehen hier zur Verfügung, die von der Grunderkrankung des Patienten abhängen. Entsprechend sorgfältig ist die päoperative Abklärung, die in Gelnhausen komplett durch geführt werden kann (MRT, LWS-CT, Funktionsröntgen, Funktions-Myelographie, Postmyelo-CT, Diskographie, diagnostische Facettenblockade, ISG-Blockade, diagnostische Wurzelblockade PRT, elektrophysiologische Abklärung).
Ist die OP-Indikation bestätigt und ein operatives Vorgehen erforderlich, sind in Abhängigkeit der Erkrankungen viele verschiedene Operationswege möglich, die individuell besprochen werden müssen. Zu den effektiven Methoden zählt die Fusion mittels Cage (PLIF,TLIF, XLIF, ALIF, EF-LIF) mit immer gleichzeitig notwendiger transpedikulärer Fusion (d.h. das Einbringen von Schrauben in die Wirbelkörper). Welche dieser vielen Methoden angewendet wird, ist bei jedem einzelnen Patienten unterschiedlich.
Auch beim Einsetzen der Schrauben gibt es verschiedene Techniken (offen über einen Mittellinienschnitt, durch die Muskulatur über zwei kleine seitliche Schnitte = MIS-Technik transmuskulär oder rein perkutan über mehrere sehr kleine Schnitte durch die Haut). Optimalerweise wird die Schraubenlage noch während der Operation mittels CT oder 3D-Röntgen kontrolliert, so kann eine zweite Operation zur ggf. notwendigen Korrektur der Schraubenlage verhindert werden.
Bei uns werden alle genannten OP-Methoden angewendet und während jeder OP ein 3D-Röntgen durchgeführt. Damit kann individuell die Behandlung für jeden Patienten abgestimmt werden. Einen alleinigen Bandscheibenersatz z.B. mittels »B-Twin« oder interspinöser Spreizer im Bereich der Lendenwirbelsäule lehnen wir grundsätzlich ab. Diese Operationen werden im Rahmen der Wirbelsäulenchirurgie in Gelnhausen nicht durchgeführt. Solche OP-Techniken führen nicht zu einer ausreichenden Stabilität (weder bei Rotation, Anteflexion und Distraktion) und stellen nach unserer Auffassung nicht den Stand der Technik in der optimalen operativen Versorgung dieser Krankheitsbilder dar.