Inzwischen schon traditionell findet am 17. November der „Internationale Tag des Frühgeborenen“ statt, liebevoll auch „Welt-Frühchentag“ genannt. In über 100 Ländern möchten Betroffene und Unterstützer lautstark auf die besonderen Bedürfnisse und ungelösten Probleme von Frühgeborenen und ihren Familien aufmerksam machen.
Auch das Spezialistenteam der Main-Kinzig-Kliniken beteiligt sich an diesem weltweiten Aktionstag. Ab 15.30 Uhr lädt Dr. Manuel Wilhelm, Oberarzt der Kinderklinik und leitender Neonatologe am Perinatalzentrum, alle ehemaligen Frühgeborenen sowie ihre Eltern und Geschwister herzlich zum Familienfest ein. Dieses findet in der Gelnhäuser Krankenhaus-Cafeteria statt – auch in diesem Jahr unter Schirmherrschaft von Landrat Thorsten Stolz.
Weltweit wird etwas jedes 10. Kind als Frühchen geboren, die Tendenz ist eher steigend. Hierzulande erblicken jährlich rund 60.000 Kinder vorzeitig das Licht der Welt. Der Frühstart ins Leben ist für die Betroffenen eine große Herausforderung. „Dank intensiver Frühgeborenenmedizin gelingt immer jüngeren und immer kleineren Babys ein optimaler Start ins Leben“, so Dr. Wilhelm. Im Perinatalzentrum Gelnhausen werden Risikoschwangere ab der 29. Schwangerschaftswoche, Zwillingseltern und Neugeborene ab etwa 1.250 Gramm Geburtsgewicht professionell betreut. Die Intensivstation für Frühchen und kranke Kinder wird aktuell umgebaut, deutlich erweitert und auf den modernsten Stand der Technik gebracht. „Dem Main-Kinzig-Kreis als Träger der Kliniken ist es eine absolute Herzensangelegenheit, dass im Sinne der Kinder und der Eltern eine Erweiterung erfolgt“, macht Landrat Stolz deutlich.
Die positiven Entwicklungen im Kreis dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass hinsichtlich der besonderen Bedürfnisse von Kindern innerhalb des deutschen Gesundheitssystems erheblicher Handlungsbedarf besteht: „Es gibt noch viel zu tun, was die Strukturen angeht. Die Frühgeborenenversorgung auf hohem Niveau aufrechterhalten und weiter zu verbessern können, ist etwas, wofür wir uns mit aller Kraft einsetzen“, erklärt Dr. Wilhelm. Daher freue sich das Klinikteam darauf, den Aktionstag auch dafür zu nutzen, über aktuelle Rahmenbedingungen zu informieren.
Vor allem aber soll der Nachmittag den teilnehmenden Frühchen-Familien die Möglichkeit bieten, sich in gemütlicher Runde bei Kaffee und Kuchen über die erlebte Zeit auszutauschen. Natürlich wurde wie immer auch an die kleinen Besucher gedacht. Auf sie wartet ein buntes Unterhaltungsprogramm – unter anderem eine Hüpfburg, die freundlicherweise von Florian Weber von der Firma sevendays bereitgestellt wird.