Neuer Chefarzt der Radiologie erweitert Leistungsspektrum der Main-Kinzig-Kliniken
Am 1. März begrüßten die Main-Kinzig-Kliniken PD Dr. Markus Zimmermann als neuen Chefarzt der Abteilung für Radiologie. Damit folgt er dem Radiologen Thomas Schwarz, der sich nach 23 Jahren Leitungstätigkeit nun in den Ruhestand verabschiedete. Dr. Zimmermann war zuletzt in einer radiologischen Praxis in Köln tätig. Zuvor war er knapp acht Jahre an der Uniklinik RWTH Aachen. Seit 2018 war er hier Oberarzt in der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie und leitete den Funktionsbereich „Angiographie und Interventionen“, für den er bereits seit 2017 die stellvertretende Leitung innehatte.
„Dr. Zimmermann ist ein engagierter und versierter Mediziner, der als Experte in der modernen Bildgebung das Leistungsspektrum der Main-Kinzig-Kliniken optimal ergänzt“, betont Landrat Thorsten Stolz, der als Aufsichtsratsvorsitzender der Main-Kinzig-Kliniken den neuen Chefarzt kürzlich begrüßte. Auch Kliniken-Geschäftsführer Dieter Bartsch berichtet: „Bei der Suche nach einem neuen Chefarzt war es uns wichtig einen Nachfolger zu finden, der mit moderner und innovativer Hightech-Medizin unser Leistungsspektrum erweitert. Wir sind froh, dass wir dafür Dr. Zimmermann gewinnen konnten.“
Seinen medizinischen Fokus hat der 36-Jährige in der interventionellen Radiologie. Hierbei werden unter bildgebenden Verfahren diagnostische oder therapeutische Eingriffe vorgenommen. So kommt die interventionelle Radiologie in vielen medizinischen Bereichen zum Einsatz, spielt aber vor allem in der Gefäß- und Tumortherapie eine bedeutende Rolle. „Innerhalb der Tumorbehandlung werden wir interventionelle Verfahren in den Main-Kinzig-Kliniken vor allem bei Metastasen in der Leber und Tumoren der Nieren anwenden“, erläutert der neue Chefarzt. Dies betreffe vorwiegend Patienten mit Darm- bzw. Nierenkrebs. Dr. Zimmermann: „Bei einem Darmtumor, der bereits gestreut hat, ist nicht selten die Leber betroffen. Daher ist es vorteilhaft, wenn wir bei entsprechender Indikation innerhalb der Darmkrebstherapie nun auch interventionelle Behandlungsmöglichkeiten nutzen können.“
Denn die Anwendung von interventionellen Verfahren bringe Patienten enorm viele Vorteile: „Mithilfe der Interventionen können wir in der Tumortherapie gezielt Medikamente in tumorversorgende Gefäße applizieren und anschließend mit speziellen Partikeln verschließen“, so Dr. Zimmermann. Danach könnten die Tumore zusätzlich von inne oder nur von außen „verkocht“ (Ablation) werden, sodass vitales Tumorgewebe vollständig zerstört werden kann. Dr. Zimmermann: „Neben den deutlich größeren Erfolgschancen in der Behandlung profitieren Patienten insbesondere von kleinen, gewebeschonenden Schnitten. Dies bedeutet für den Patienten weniger Schmerzen und eine schnellere Heilung verbunden mit weniger Komplikationen.“
Dies seien grundsätzliche Vorteile der interventionellen Verfahren, die sich auch in der Gefäßmedizin wie etwa bei der „Schaufenster-Krankheit“ zeigten: „Mithilfe von Ballonaufdehnungen bzw. Stentimplantationen können die Beschwerden der Patienten sehr gut behandelt und die Lebensqualität deutlich verbessert werden“, erklärt der zielstrebige Mediziner.
Landrat Stolz ergänzt: „Aus Dr. Zimmermanns Erfahrungen ergeben sich für unsere Patienten wertvolle Synergien mit der Gefäßchirurgie und vor allem dem Darmzentrum, das sich unter der Leitung von Prof. Dr. Andrej Khandoga in den letzten zwei Jahren deutlich weiterentwickelt hat.“ Besonders die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den Abteilungen, aber auch das breite Tätigkeitsfeld der Main-Kinzig-Kliniken seien für Dr. Zimmermann wichtige Punkte bei der Entscheidung, nach Gelnhausen zu kommen, gewesen. „Die Radiologie in Gelnhausen und Schlüchtern ist gut aufgestellt: wir arbeiten mit moderner Medizintechnik, die in den nächsten Monaten noch weiter aufgerüstet wird, und haben ein engagiertes Team. Gemeinsam wollen wir das Spektrum der radiologischen Abteilung sukzessive erweitern“, berichtet der Facharzt für Radiologie, der seine Wurzeln im Main-Kinzig-Kreis hat.
Dr. Zimmermann ist in Hanau aufgewachsen, hat, obwohl er einige Jahre in der Niederlande zur Schule gegangen ist, sein Abitur in Großkrotzenburg gemacht und das Studium der Humanmedizin 2011 in Frankfurt absolviert. Parallel dazu machte er 2012 das amerikanische Staatsexamen und startet im selben Jahr seine berufliche Laufbahn an den Main-Kinzig-Kliniken in Gelnhausen. 2013 verließ er dann den Main-Kinzig-Kreis und freut sich nun mit seiner Frau, seinem zweijährigen Sohn und bald einem zweiten Baby zurück in der Heimat zu sein: „Meine Frau ist ebenfalls im Main-Kinzig-Kreis groß geworden, sodass wir froh sind, unsere Kinder nun ‚Zuhause‘ aufwachsen zu sehen.“
Daran schließt Landrat Stolz an: „Ich freue mich, dass sie sich unserer Region so verbunden fühlen. Denn auch wir sind froh, mit ihnen als neuen radiologischen Chefarzt erneut eine Weiterentwicklung der Main-Kinzig-Kliniken erleben zu können, damit die Menschen hier vor Ort auch in Zukunft bestens versorgt sind.“