Unser Pflegeteam besteht ausschließlich aus spezialisierten Kinderkrankenschwestern, ein Großteil verfügt zusätzlich über mehrjährige Intensiverfahrung oder hat an einer speziellen Intensivweiterbildung teilgenommen. Station, Kreißsaal und Wochenstation werden rund um die Uhr von einem Stationsarzt versorgt, der nur für diese Aufgabe eingeteilt ist. Zusätzlich kann jederzeit ein oberärztlicher Hintergrunddienst hinzugerufen werden. Geleitet wird die Station von zwei Oberärzten mit spezieller Weiterbildung in der Neonatologie, also der »Früh- und Neugeborenenmedizin«.
Für Früh- und Neugeborene sowie Säuglinge während dem ersten Lebensjahr verfügen wir über insgesamt fünf Intensiv- und Beatmungsplätze. Diese sind für ein komplettes Monitoring von Atmung, Herzfrequenz und Kreislauf (einschließlich der arteriellen Blutdruckmessung oder einer kontinuierlichen Temperaturüberwachung) vorbereitet und bieten alle Möglichkeiten einer modernen Intensivmedizin einschließlich der Beatmung.
Insbesondere viele unserer kleinen Patienten sind im Verlauf ihres stationären Aufenthaltes zwar nicht mehr »intensivpflichtig«, benötigen aber dennoch eine kontinuierliche Überwachung z.B. der Sauerstoffsättigung. Hierzu stehen uns sechs Plätze zur Verfügung. Wie auf der gesamten Station besteht auch hier immer die Möglichkeit, direkt bei Ihrem Kind zu sein, beispielsweise auf speziellen Liegestühlen zum Stillen und »Känguruing«.
In zwei Zimmern können Mütter mit ihren Neugeborenen aufgenommen werden, wenn beispielsweise die Kinder schon zu Hause waren oder die Mutter nach unkompliziertem Verlauf seitens der Frauenärzte bereits entlassen wurde. Neu eingerichtet wurden vier Mutter-Kind-Einheiten, in welchen Mutter und Kind jeweils gemeinsam durch Frauen- bzw. Kinderarzt betreut werden, (z.B. nach einem Kaiserschnitt). Eine längere Trennung von Mutter und Kind kann somit bei »leichteren Erkrankungen« wie z.B. der Neugeborenen-Gelbsucht häufig vermieden werden, ohne dass hierunter die ärztliche Betreuung leidet.
Fast alle Frühgeborenen sowie kranke Neugeborene benötigen anfänglich zusätzliche Wärme. Wir haben deshalb eine ausreichende Anzahl an Wärmebettchen und Inkubatoren, die früher gerne einfach auch als »Brutkästen« bezeichnet wurden. Unsere Geräte bieten Ihnen aufgrund großer Klarsichtflächen und einer automatischen Temperatursteuerung darüber hinaus jedoch auch die Möglichkeit, Ihr Kind jederzeit zu sehen oder anzufassen, ohne dass Sie sich um eine stabile Temperatur sorgen müssen.
Unsere modernen Beatmungsgeräte werden höchsten intensivmedizinischen Ansprüchen gerecht, von der einfachen Atemunterstützung mittels sogenannter »CPAP-Systeme« über eine konventionelle Beatmung bis hin zur sogenannten »Hochfrequenzoszillation«. Besonderen Wert legen wir auf eine Beatmung, die unsere kleine Patienten nach Möglichkeit von Anfang an »mitatmen« lässt und somit eine Narkose häufig unnötig macht.
Rund um die Uhr besteht die Möglichkeit einer Röntgendiagnostik direkt auf unserer Station; auch verschiedene Sonographien werden von uns mittels eines mobilen Gerätes generell auf Station durchgeführt. Zusätzlich ermöglicht ein modernes Analysegerät, das ebenfalls auf der Station verfügbar ist, bereits aus wenigen Tropfen Blut die Bestimmung der Blutgase und weiterer wichtiger Notfallparameter, ein 24-Labor im Haus führt eine weitreichende Basisdiagnostik durch.
Seit langem ist ein über die Beatmung eingeleitetes »inhalatives Stickoxid (iNO)« der »Gold-Standard« in der Behandlung des pulmonalen Hochdrucks (Bluthochdruck im Lungenkreislauf) bei Neugeborenen. Gerade bei diesen in der Regel schwerstkranken Kindern lässt sich durch eine frühzeitig eingeleitete Therapie häufig ein belastender Transport, beispielsweise in ein Zentrum mit der Möglichkeit einer Herz-Lungen-Maschine, vermeiden.
Trotz einer hervorragenden Geburtshilfe lassen sich Notfälle »rund um die Geburt« nie vollständig vermeiden. Nach einer erfolgreichen Reanimation wird durch die umgehende Einleitung einer kontrollierten Kälte-Behandlung mittels einer speziellen Kühlmatte der Schaden für das kindliche Gehirn minimiert und die Langzeitprognose nachweislich verbessert.
Ein sogenanntes »amplitudenintegriertes EEG« erlaubt erstmals auch über einen längeren Zeitraum die kontinuierliche Aufzeichnung der Hirnströme bei Früh- und Neugeborenen. Dieses Monitoring ist besonders sinnvoll, wenn Krampfanfälle vermutet oder beobachtet wurden.
»Wie im Urlaub« sieht die Lichttherapie einer sogenannten »Neugeborenen-Gelbsucht« aus: Nur mit Windel und einem Augenschutz bekleidet liegen die Kinder unter einer Blaulichtlampe, die den gelben Farbstoff in der Haut zu wasserlöslichen Abbauprodukten umwandelt. Für die Mutter-Kind-Zimmer steht uns alternativ eine spezielle »leuchtende Matratze« zur Verfügung, so dass die Phototherapie auch direkt neben der Mutter durchgeführt werden kann.
Selbst in einer großen Klinik kann nicht jede nur mögliche Fachdisziplin kontinuierlich vorgehalten werden. Wir verfügen jedoch über ein dichtes Netz von Konsiliarärzten, die uns für unsere Patienten jederzeit zur Verfügung stehen. So werden beispielsweise augenärztliche Untersuchungen von Frühgeborenen direkt auf Station durchgeführt, Kinderchirurg oder Neuropädiater sind kurzfristig mit Rat und Tat zur Stelle. Sollten unsere Möglichkeiten für die adäquate Versorgung Ihres Kindes nicht mehr ausreichen, ist dank eines Kooperationsvertrages mit der Universitätskinderklinik Frankfurt jederzeit die Verlegung in ein Zentrum der Maximalversorgung möglich.